Vorsorge oder Früherkennung?

Was ist was? Eine Einleitung in den Smartguide für GESUNDHEIT.

Edi

Fast alle unter dem Titel „Vorsorgeunter­suchung“ laufenden Verfahren können Erkrankungen lediglich in einem möglichst frühen Stadium entdecken. Nur gegen Darm- und Gebärmutterhalskrebs kann tatsächlich mit Hilfe ärztlicher Untersuchungen vorgesorgt werden. Vorsorge ist aber mehr als eine regelmäßige ärztliche Untersuchung. Denn auch ein gesunder Lebensstil trägt viel zur Gesunderhaltung bei.

Wogegen kann ich mich tatsächlich schützen?
Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, wie etwa das im Rahmen der als „Gesundenuntersuchung“ in Österreich bekannte Angebot, können maßgeblich zu einer Verbesserung des Gesundheitszustands, zur möglichst frühen Entdeckung von Erkrankungen und sogar zur Verhinderung von Krankheiten beitragen. Der Begriff „Vorsorgeuntersuchung“ ist aber sehr unscharf. Denn in den meisten Fällen dienen Testverfahren und Untersuchungen dazu, bereits bestehende Erkrankungen in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. Dies ist etwa bei der Mammografie der Fall, der Röntgenuntersuchung der Brust. Tatsächlich vorsorgen können Sie (wenn Sie eine Frau sind) gegen Gebärmutterhals- und gegen Darmkrebs (bei Männern die dritthäufigste, bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung).

Use it – or lose it!
„Vorsorge“ kann allerdings auch noch etwas ganz anderes bedeuten: Ein gesunder Lebensstil kann ebenfalls dazu beitragen, Erkrankungen zu verhindern. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Aber auch regelmäßige Bewegung trägt maßgeblich dazu bei, gesund zu bleiben. Nicht zu rauchen und Alkohol nur in Maßen zu genießen, ist ebenfalls Bestandteil eines gesunden Lebensstils, ebenso wie die Verhinderung von massivem Übergewicht oder Untergewicht. Und zur Krankheitsvorsorge gehört natürlich auch die geistige Beweglichkeit. Aus den USA kommt ein Spruch, der sehr gut ausdrückt, was mit dem Gehirn passiert, wenn man es nur unzureichend nützt: „Use it or lose it!“ – also etwa „nutze es, oder du verlierst es“.

Krank trotz Vorsorge?
Dennoch: Auch mit dem gesündesten Lebensstil und dem regelmäßigen Gang zu Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen lassen sich Krankheiten nicht immer verhindern. Zum einen gibt es für viele Erkrankungen gar keine Untersuchung, die eine frühe Erkennung ermöglicht, zum anderen spielen auch Faktoren eine Rolle, die unbeeinflussbar sind, etwa erbliche Faktoren oder das steigende Lebensalter. Letztlich sollte jeder selbst entscheiden, welche Form der Früherkennung in Anspruch genommen wird. In den vergangenen Jahren hat sich beispielsweise unter Wissenschaftlern immer stärker die Skepsis bezüglich Reihenuntersuchungen, sogenannten Screenings, etabliert. Eine solche Reihenuntersuchung wäre es beispielsweise, wenn alle Frauen einer bestimmten Altersgruppe eines Landes zu einer Mammografie eingeladen würden. Experten bezweifeln die Sinnhaftigkeit derartiger Untersuchungen massiv, weil dabei auch eine erhebliche Anzahl falsch positiver bzw. falsch negativer Ergebnisse erzielt wird, was nicht nur zu unnötigem Leid, sondern auch zu hohen Kosten führt.

 

 

 

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