Prostata

Harnstau?

Jeder Mann hat eine, aber kaum einer denkt an sie: Dabei sollten Männer spätestens ab dem 45. Lebensjahr ihre Prostata einmal jährlich vorsorglich untersuchen lassen. Text: Jürgen Zacharias

ProstataHaben Sie fünf Minuten Zeit? Nicht länger dauert nämlich die Vorsorgeuntersuchung der Prostata, der sich jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich unterziehen sollte. Dabei führt der Arzt – im Regelfall ein Urologe – seine Finger rektal ein und tastet die vor der Harnblase liegende sogenannte Vorsteherdrüse ab. Das klingt unangenehm und ist es auch, nichtsdestotrotz oft die einzige Möglichkeit, frühzeitig eine Erkrankung des Organs festzustellen. Mehr noch, wenn zusätzlich auch eine Blutabnahme durchgeführt wird.

Chancen nutzen!
Dabei wird der PSA-Anteil (PSA = Prostataspezifisches Antigen) im Blut gemessen, der sowohl beim Prostatakrebs als auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata oder einer Entzündung des Organs erhöht sein kann. Um die Aussagekraft des PSA-Werts zu unterstreichen, kann als zusätzliche Vorsorgemaßnahme auch noch eine Ultraschalluntersuchung der Prostata durchgeführt werden. Dabei werden hochauflösende Bilder des Organs gemacht, auf denen Entzündungsherde klar zu sehen und auch kleinste Veränderungen erkennbar sind, die auf eine Krebserkrankung hinweisen können. Warum so viel Aufwand um das gerade einmal kastaniengroße Organ? Ganz einfach, weil nahezu alle Prostataerkrankungen im Frühstadium beschwerdefrei verlaufen und nur durch eine Vorsorgeuntersuchung entdeckt werden können. Und Erkrankungen passieren häufiger, als man glaubt: Bei nahezu jedem zweiten Mann über 50 Jahren entstehen in der Prostata Gewebsveränderungen. Meist handelt es sich dabei um gutartige Prostatavergrößerungen, dann und wann kommt es durch die Größenzunahme aber auch zu einer Einengung der Harnröhre, die Beschwerden wie einen schwächeren Harnstrahl oder einen überdurchschnittlich häufigen Harndrang verursachen kann. Gleichzeitig kann unabhängig davon eine bösartige Geschwulst in der Vorsteherdrüse entstehen, der sogenannte Prostatakrebs. Wird dieser frühzeitig entdeckt, und die Chance dazu bietet eben eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, ist er durchaus heilbar.

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Test: Ist Ihre Prostata gesund?

Dieser Test kann keinesfalls die Prostata-Vorsorgeuntersuchung ersetzen, aber ein erster Anhaltspunkt sein, um selbst eine Erkrankungen oder Veränderung des Organs festzustellen. Addieren Sie für jede Frage, die Sie mit „niemals“ beantworten, null Punkte, für jede, die Sie mit „manchmal“ beantworten, einen Punkt und für jede Frage, die Sie mit „häufig“ beantworten, zwei Punkte.

  • Wie oft müssen Sie beim Harnlassen „drücken“ oder „pressen“?
  • Stehen Sie nachts zum Harnlassen auf?
  • Ist Ihr Harnstrahl während des Wasserlassens unterbrochen?
  • Ist Ihr Harnstrahl schwächer als früher?
  • Verspüren Sie einen plötzlichen, starken Harndrang?

Auswertung:
0 Punkte: Ihre Prostata dürfte kerngesund sein. Sind Sie über 45 Jahre alt,
sollten Sie trotzdem zur jährlichen Prostata-Untersuchung gehen.
1 bis 5 Punkte: Klären Sie das oder die Probleme mit ihrem Arzt ab.
Der Grund für die Beschwerden könnte eine Veränderung an der Prostata sein.
6 bis 10 Punkte: Sprechen Sie unbedingt mit ihrem Arzt, eine klärungswürdige Veränderung
an Prostata oder Blase ist sehr wahrscheinich und sollte möglichst rasch behandelt werden.
Dies ist noch kein Grund zur Sorge, diese Krankheitsbilder sind heute in den meisten Fällen heilbar.

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